Rasieren einer Sklavin erster Klasse mit leisen Kratzen des Messers

Zärtlich schlang Klaus seinen Arm um Veros Hüfte und zog sie zu sich hin. „Du,“ sagte er leise mit zärtlicher Stimme, ich habe was vor mit dir. Ich möchte dich ein bisschen verändern. Er sah tief in ihre fragenden Augen. „Ich will Dich unten rasieren.“ Er wusste nicht was noch auf ihn zukommen sollte.

Vero zuckte zusammen. Ihre Augen suchten plötzlich den leeren Raum, und sie dachte einen Augenblick angestrengt nach. Diese Reaktion verunsicherte Klaus. „Was ist los?“ fragte er ungeduldig. Sie sah ihn wieder an, gab sich einen Ruck und lächelte. „Ach, ist egal, dann muß es eben sein“ antwortete sie, und mit einem unendlich zärtlichen Blick in seine Augen fügte sie leise hinzu: „Auf dich wartet eine Überraschung, die dein Leben völlig verändern wird und meins genauso!“ Diese mysteriöse Ankündigung ließ Klaus leicht erzittern, als er Veros kleines lockiges Dreieck einschäumte. Obwohl er selbst sich nur trocken rasierte, hatte er eine gewisse Gewandtheit beim Umgang mit dem Rasierpinsel, denn seine frühere Freundin hatte ihn mehrfach gebeten, sie zu rasieren, und war dabei fast jedesmal gekommen, bevor er fertig war. Klaus war sich sicher, daß auch sie schon eine versteckte SM-Neigung gehabt hatte. Einer vorsichtigen Andeutung seinerseits war sie jedoch mit empörter Abwehr begegnet.

Mit ruhigen, sicheren Bewegungen begann er sie zu Rasieren

Das war wohl der Anfang vom Ende ihrer Beziehung gewesen, denn danach fand er immer mehr Gefallen an bizarren Sachen und immer weniger an ihr. Vero dagegen schien bisher keinerlei Gedanken an eine Umgestaltung ihres Intimbereichs zu verschwenden. Weder hatte sie je selbst zum Rasierer gegriffen noch mit Klaus über Piercingschmuck geredet. Deshalb war er mit seinem Anliegen auch bewusst behutsam an sie herangetreten. Nun gut, sie war einverstanden, wenn offenbar auch nicht begeistert. Sträuben würde sie sich sowieso nicht. Aber diese komische Reaktion jetzt und vor allem die geheimnisvolle Ankündigung einer „Überraschung“, die das Leben von ihnen beiden verändern würde, irritierten ihn außerordentlich. Er mußte seine Hand zur Ruhe zwingen. Vero saß auf einem Hocker mit weit auseinandergespreizten Beinen, das Becken etwas vorgeschoben. Klaus kniete mit seinen Utensilien zum Rasieren vor ihr. Fast feierlich nahm er nun das Rasiermesser, das ihm sein Opa vererbt und das er vorher noch gründlich geschärft hatte, klappte es auf und fasste es mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand am Gelenk, wobei er den kleinen Finger nach außen spreizte, wie er es einmal bei einem alten Frisör gesehen hatte so konnte er sie gut Rasieren. Vero sah interessiert, etwas unruhig, aber anscheinend nicht ängstlich zu. Als Klaus nun behutsam zunächst die Außenseite der rechten Hand, dann auch die Klinge auf die Haut ihres Unterleibes sinken ließ, hielt sie allerdings den Atem an. Mit ruhigen, sicheren Bewegungen begann Klaus, von oben nach unten zu rasieren, und nun verschwand der vertraute kleine Wuscheldschungel Zentimeter um Zentimeter mit einem leisen Kratzen und gab die glatte, von der Feuchtigkeit des Rasierschaums glänzende Haut frei.

Als das süße Dreieck jedoch schon auf weniger als die Hälfte geschrumpft war, geschah etwas Eigenartiges. Auf der matt weiß glänzenden Hautoberfläche kam ein kleines, offenbar tätowiertes Zeichen zum Vorschein, kaum größer als ein Pfennigstück, und darunter drei winzige Buchstaben: „A. I. R.“. Das runde Zeichen kannte Klaus, aber er wußte zunächst nicht, woher. Es bestand aus einem Kreis und drei einzelne Linien, die von der Mitte des Kreises bogenförmig auf den Rand hin zuliefen. Klaus merkte, daß Vero ihn aufmerksam beobachtete, während er dieses winzige Mal freilegte. Als er schließlich fertig war und mit einem Handtuch sein Arbeitsfeld trocknete, fing sie stockend an zu reden: „Also, die Buchstaben stehen für ‚Ammikahl Engternational de Roaßih‘. Da bin ich Absolventin. Ich hab‘ sogar den E1-Schein, das heißt so viel wie ‚Sklavin erster Klasse‘. Aber ich hatte keine Lust auf immer neue, immer fettere, immer ältere Säcke, obwohl – Männern zu dienen, die ich überhaupt nicht kenne, ist schon was geiles. Man weiß nie, was auf einen zukommt. Jeder ist anders, und von jedem kann man noch irgendwas lernen. Das Zeichen ist das Symbol von A. I. R. Wenn ich dienstbereit bin, muß ich eine Halskette tragen, wo das drauf ist. Die Herren tragen einen Ring mit dem Zeichen. Und jeder, der das Zeichen kennt, hat einen Anspruch darauf, in die A. I. R. aufgenommen zu werden. Das ist aber nicht billig!“ Klaus unterbrach ihren Redeschwall, indem er das kleine Zeichen auf ihrer Haut küßte.

Was soll ich in so einem Nobel-Puff, da passe ich sowieso nicht rein

Ist denn so was möglich? Es gab also einen Club namens Amicale Internationale de Roissy (Klaus konnte im Gegensatz zu Vero recht gut Französisch, und er übersetzte für sich den Namen mit „Internationaler Freundeskreis von Roissy“). War denn die ‚Geschichte der O‘ gar keine Fiktion, oder hatte sich diese Gemeinschaft erst auf Anregung des Romans gegründet? Das zärtliche und von vielen Küssen unterbrochene Verhör, dem Vero nun unterzogen wurde, ergab folgendes: Die Gemeinschaft hatte sich tatsächlich in den 60er Jahren auf Anregung des Romans von Pauline Réage zusammengefunden und mehrere Zentren wie das fiktive Schloß in dem Roman gegründet. In Roissy-de-la-France bei Paris gab es jedoch nur eine Informationszentrale, die als Café getarnt war und als internationale Kontaktbörse diente. In Deutschland gab es ein Zentrum in Heilbronn und eins in Buchholz in der Nord Heide. Dort war auch Vero ausgebildet worden. „Und jetzt gehöre ich dir“ schloss sie ihre Erläuterungen. „Du bist mein Sengjör, so heißt das bei A. I. R. Wenn du willst, kannst du mich nach Buchholz schicken. Ich könnte da deinen Einstand für A. I. R. verdienen. Das dauert ungefähr ein halbes Jahr. Dann bist du Vollmitglied und kannst jedes Zentrum auf der Welt nutzen. Da mußt du dann zwar noch normale Übernachtungspreise wie in einem guten Hotel bezahlen, hast aber alle Girl und die komplette Einrichtung kostenlos zur Verfügung. Und mich sowieso, für immer!“

Sie sank auf die Knie und küßte seine Füße. Der Klang in ihrer Stimme sagte Klaus, daß sie froh und erleichtert war, denn nun war die Situation für sie eindeutig. Bisher hatte sie offenbar insgeheim immer unter der Last ihres Geheimnisses gelitten. Einerseits wollte sie sich ihm hingeben, andererseits aber nicht die letzte Pforte zur Freiheit und Unabhängigkeit zuschlagen, die sie sich durch die Abkehr von A. I. R. errungen hatte. Jetzt war sie wieder von ihrem Schicksal eingeholt worden. Er war sich sicher, daß sie ihn nie enttäuschen oder gar verlassen würde. Die Eindeutigkeit und Festigkeit, die aus ihren letzten Worten sprachen, erfüllten ihn mit einem unsagbaren Gefühl von Liebe und Respekt, auch mit Stolz, daß er einer solchen Hingabe für würdig befunden wurde. Und er faßte einen Entschluss. „Ich weiß“, sagte er leise. „Du genügst mir vollauf, mein Leben. Was soll ich in so ’nem Nobel-Puff, da paß‘ ich sowieso nicht ‚rein.“ Behutsam zog er sie hoch und küsste die salzigen Tränen ab, die von ihren geröteten Wangen kullerten.